Die Aufgaben der ehrenamtlichen Hospizhelferinnen

Sie begleiten und betreuen Schwerkranke und deren Angehörige.
Sie nehmen am alltäglichen Leben der Schwerkranken teil.
Sie entlasten Angehörige und Freunde.
Sie sind offen für Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen – das heißt, sie hören zu, lesen vor, leisten praktische Hilfe im Alltag.
Sie begleiten bei Spaziergängen, Arztbesuchen und Einkäufen.
Sie übernehmen Tag- und Nachtwachen.

Sie unterliegen der Schweigepflicht.

Einsatzorte sind:

  • In der Wohnung
  • Krankenhaus
  • Stationäres Hospiz
  • Altenheim
  • Pflegeheim

Sie beteiligen sich an Supervision und können regelmäßige Fortbildungsangebote nutzen.
Am wichtigsten ist es hierbei, dass sich die Helfer nicht aufdrängen, sondern persönlich zurücknehmen.
Auch in dieser Distanz und Abgrenzung kann sehr viel Nähe entstehen.
Routine schleicht sich niemals ein, da sich jede Betreuung, Begleitung anders gestaltet.

 

 Der Dienst ist für die Familien kostenfrei.

 

Die Sterbebegleitung

Unter der Sterbebegleitung versteht man die Betreuung eines sterbenden Menschen, wobei dessen körperliche, seelische und soziale Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Der Sterbende hat ein Recht auf einen würdevollen, schmerzfreien und friedvollen Tod. Oberstes Ziel sollte sein, eine angemessene Lebensqualität auch während des Sterbens zu gewährleisten. Die individuellen Bedürfnisse des Pflegebedürftigen müssen berücksichtigt und mit eingezogen werden. Dabei ist die Kommunikation sehr wichtig, auch wenn unter Umständen keine Rückreaktion erfolgt.

Sterbende Menschen setzen sich mit ihrem Tod auseinander. In dem Sterbephasenmodell nach Elisabeth Kübler-Ross unterteilt sich das Sterben in 5 Phasen:

Phase 1: Nicht-Wahrhaben-wollen(„Nicht ich!“)  

Nach der Mitteilung über seinen Zustand versucht sich der Sterbende selbst zu täuschen und zu verdrängen. Er hofft, dass die Diagnose ein Irrtum sei und sucht eventuell den Grund bei Anderen.

Phase 2: Zorn („Warum gerade ich?“)  

Der Sterbende bezieht die Tatsache auf sich. Er ist zornig, dass es ihn getroffen hat und Misstrauen, Selbstmitleid und Nörgeln treten auf. Männer reagieren meist aggressiver als Frauen. 

Phase 3: Verhandeln („Vielleicht doch nicht…bitte noch nicht!“)

Der Sterbende kooperiert mit den Ärzten, in der Hoffnung auf ein Wundermittel. Außerdem setzt er sich Ziele, z.B. Weihnachten noch zu leben. Frühere Selbstverständlichkeiten werden anders wahrgenommen.

Phase 4: Depression und Trauer  

Der Sterbende akzeptiert die Unausweichlichkeit seines nahenden Todes. Man unterscheidet in der Phase folgende zwei Formen von Trauer: Verlust der Vergangenheit oder Verlust der Zukunft (Vorbereitungsschmerz) .

Phase 5: Annahme

Der Sterbende akzeptiert, dass das Leben ohne ihn weitergeht. Der Betroffene wird gütiger und weicher. Außerdem schließt er Frieden mit dem, was nicht zu ändern ist.

Wichtig für die Sterbebegleitung ist das Vertrauensverhältnis zwischen den Sterbenden und den Pflegenden. Um das zu erreichen, sind konstante Bezugspersonen wünschenswert. Nur so werden diese von den Hoffnungen, Wünschen und Ängsten des Sterbenden erfahren und können individuell auf ihn eingehen. Außerdem gilt es, die Selbstbestimmung eines Sterbenden unbedingt zu berücksichtigen damit sein Selbstwertgefühl erhalten bleibt.

Die meisten Sterbenden haben Ängste, z. B. vor Schmerzen, vor der Ungewissheit und auch die Angst vor dem Alleinsein.  Der Pflegende sollte auf den Betroffenen eingehen, mögliche Wünsche erfüllen und dem Sterbenden Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Die Verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten sollte Kernpunkt aller pflegerischer Bemühungen sein.